Cineast
«Und nun das Wichtigste: das Psychologische. Da fange ich gar nicht an, sonst könnte ich nicht aufhören. Kurz, ich gestehe, oft aus dem Kinema im tiefsten Herzen ergriffen und erschüttert zurückzukehren. Die Kinodramen sind ja sämtlich Rührstücke und Tugenstücke, ob auch in sensationeller Sauce. Dergleichen ist ja freilich literarisch wertlos. Allein, es gibt noch andere Werte als literarische: Lebenswerte, Beispielwerte. Sieg der Guten über die Bösen, edelmütige Verzeihung, feuchte Augen von Dank und Liebe strahlend, bitten dringend um dergleichen im wirklichen Leben. Nein, sittengefährdend ist das Kino jedenfalls nicht, eher das Gegenteil: ultramoralisch, pedantisch moralisch.» (Meine Bekehrung zum Kinema, 1916)