Carl Spitteler
1845 - 1924
1845
Am 24. April wird Carl (Friedrich Georg) Spitteler in Liestal als erster von drei Söhnen des basellandschaftlichen Regierungsstatthalters und ersten Landschreibers Karl Spitteler-Brodbeck und dessen Frau Anna Dorothea Spitteler-Brodbeck geboren
1849
Übersiedlung der Familie nach Bern, nachdem der Vater zum eidgenössischen Kassier gewählt worden ist
1851
Schulbeginn
1855
Eintritt in die städtische Realschule
1856
Rückkehr der Familie nach Liestal
1857
Eintritt ins Humanistische Gymnasium Basel
1860
Eintritt ins Basler Pädagogium nach kurzem Besuch der Gewerbeschule, dort Unterricht bei Jacob Burckhardt
1861
Erste Tagebücher, erste dramatische Versuche
1862
Entschluss zum Dichterberuf, Plan zum «Saul»-Drama
1863
Jura-Studien in Basel
1864
Abbruch der Studien, Versuch als Feuerversicherungsagent, ‹Selbstflucht› aus dem Elternhaus nach Luzern
1865
Beginn des protestantischen Theologiestudiums an der Universität Zürich
1867
Fortsetzung des Theologiestudiums in Heidelberg, Plan zu «Prometheus»
1868
Rückkehr nach Liestal
1869
Missglücktes Examen in Basel
1870
Nachstudium der Theologie in Basel
1871
Besteht das theologische Abschlussexamen in Basel, das in Aussicht genommene Pfarramt in Langwies (Graubünden) tritt Spitteler nicht an, als Hauslehrer nach Russland (hauptsächlich in St. Petersburg)
1873
Aufenthalt in Finnland, Antritt einer neuen Hauslehrerstelle in St. Petersburg
1878
Tod des Vaters
1879
Rückkehr aus Russland. Lehrer an der Einwohnermädchenschule in Bern (bis 1880)
1881
Als Lehrer in Zürich und La Neuveville, der Erstling «Prometheus und Epimetheus» erscheint unter dem Pseudonym Carl Felix Tandem (1880 und 1881)
1882
Verserzählungen «Extramundana»
1883
Spitteler heiratet seine frühere Schülerin aus der Einwohnermädchenschule, Maria Op den Hooff (1863–1929), die 18 Jahre jünger ist.
1885
als Redaktor nach Basel, Mitarbeit an der ‹Schweizer Grenzpost› (bis 1887)
1886
Geburt der ersten Tochter Anna (1886–1962)
1887
Kurzzeitig Redaktor der ‹Thurgauer Zeitung›, ‹freier› Schriftsteller und Journalist in Basel, das Lustspiel «Bacillus» wird unmittelbar vor der Uraufführung in Bern abgesetzt, Erzählung «Ei Ole» im Berner ‹Bund›
1888
«Das Wettfasten von Heimligen» erscheint in der ‹Neuen Zürcher Zeitung›, der Gedichtband «Schmetterlinge» erscheint
1889
«Der Parlamentär» nach einmaliger Aufführung am Basler Stadttheater abgesetzt, «Das Bombardement von Åbo» im Berner ‹Bund›
1890
Feuilletonredaktor der ‹Neuen Zürcher Zeitung› (bis 1892)
1891
Geburt der zweiten Tochter Marie-Adèle (1891–1940), «Festspiel zur Eröffnung des neuen Stadttheaters in Zürich»; «Friedli der Kolderi» (Sammlung; mit dabei unter anderem «Lissele», «Xaver Z’Gilgen», «Ulysse und Jeanne», «Der Salutist» und «Friedli der Kolderi»), «Gustav. Ein Idyll»
1892
Umzug nach Luzern, «Literarische Gleichnisse»
1893
Tod des Schwiegervaters, die Erbschaft ermöglicht Spitteler ein finanziell unabhängiges Leben als freier Schriftsteller und Dichter
1895
«Balladen»
1896
«Der Gotthard» (eine Auftragsarbeit der Gotthardbahndirektion)
1897
«Conrad der Leutnant» und «Lachende Wahrheiten» (Essays)
1900
Das Epos «Olympischer Frühling» beginnt zu erscheinen (abgeschlossen 1905)
1905
Ehrendoktor der Universität Zürich
1906
«Imago» und «Glockenlieder»
1907
«Die Mädchenfeinde»
1908
«Meine Beziehungen zu Nietzsche»
1909
Spitteler wird Ehrenbürger Luzerns, «Olympischer Frühling» in neuer Fassung
1912
«Jacob Burckhardt und der Student»
1913
Tod der Mutter
1914
Die autobiographische Schrift «Meine frühesten Erlebnisse» erscheint, am Montag, 14. Dezember, Rede vor der ‹Neuen Helvetischen Gesellschaft› in Zürich: «Unser Schweizer Standpunkt»
1915
Ehrendoktor der Universität Lausanne
1920
Verleihung des Literaturnobelpreises, rückwirkend für 1919, Verleihung des «Grossen Schillerpreises der Schweizerischen Schillerstiftung»
1921
Ernennung zum Kommandeur der französischen Ehrenlegion
1924
«Prometheus der Dulder» erscheint als Umarbeitung des Erstlings «Prometheus und Epimetheus», in der Nacht auf den 29. Dezember stirbt Spitteler in seinem Haus in Luzern, Abschiedsfeier in Luzern an Silvester, Kremation und Beisetzung im ‹Friedental›
1929
Tod der Witwe Spittelers
1933
Schenkung (Vertragsjahr) des Hauptnachlasses Carl Spittelers durch seine beiden Töchter an die Schweizerische Eidgenossenschaft (heute im Schweizerischen Literaturarchiv Bern)
1945
Beginn der zehnbändigen Ausgabe der Gesammelten Werke, herausgegeben «im Auftrag der Schweizerischen Eidgenossenschaft» von Gottfried Bohnenblust, Wilhelm Altwegg und Robert Faesi (Abschluss 1958)
1973
Die grosse Biografie von Werner Stauffacher über Carl Spitteler erscheint
1975
Gründung der Carl Spitteler-Stiftung Luzern