Marktgänger

«Und was er alles einkaufte! Blumenkohl und Spargeln und Finocchi hatte er ‹tüfelsgern›, aber er kaufte auch Karotten und Suppengrün. In der Beerenzeit wurden alle Sorten eingekauft, und als im Herbst 1916 der Zucker knapp wurde, erkundigte er sich nach einem ergiebigen Einkauf, wieviel Zucker denn nötig sei, um ein Kilo Beeren einzukochen. Nun wurde er ganz kleinlaut zu vernehmen, dass die Beeren das gleiche Quantum Zucker benötigen ... Für die Eier, von denen er oft 20 bis 30 Stück heimtrug, waren zwei Schwestern seine speziellen Lieferantinnen, ‹die Hellbühlermeiteli›, und wenn die eine fehlte, gab er immer für das Schwesterli einen Gruss auf. Hinter einem alten Kinderwagen, in welchem sie ihr Gemüse feilhielt, stand seine ‹alte Freundin›, bei welcher er jedesmal das Körbelkraut für die Suppe holte. Wenn es kühl wurde und Spitteler im Pelzmantel auf den Markt kam, drücke er ihr immer noch einen Extra-Zwanziger in die Hand für ein ‹Tassli warme Kafi› zum Znüni.»
(Margret Ostrowski-Sachs, Gritli Sachs)

Spitteler mit Gritli Sachs auf dem Markt 1922